Ein Forschungsschwerpunkt von APHIN e.V.;
Leitung: PD Dr. Miriam Ommeln
Der Technik mitsamt ihren Spitzentechnologien verdanken wir unsere Kultur und unsere gesellschaftlichen Errungenschaften. – So verlautet es landauf, landab. Doch warum? Sind denn nicht sowohl die Kunst als auch die Technik, d.h. ars und techne, auf ein herstellendes Können und Wissen ausgerichtet? Als derart geregelte und werktätige Künste nehmen beide Bereiche eine eigenartige Zwischenstellung zu den reinen Naturwissenschaften sowie den Geisteswissenschaften ein, die kaum philosophisch greifbar ist und wenig Beachtung findet.
Anstatt von vornherein sich der einen oder der anderen Seite favorisierend zuzuwenden, geht dieser Forschungsansatz neue Wege, indem zuerst das Verhältnis von Kunst und Technik zueinander geklärt werden soll. Erst nach dessen Verortung und der jeweiligen Wesensbestimmung lassen sich Zuordnungen aussprechen und darüber hinaus wichtige Erkenntnisgewinne ausarbeiten, die weder rein theoriegeleitet noch rein pragmatischer oder deskriptiver Art sind. Besonderen Wert legt dieser Forschungsansatz deshalb auf die Epistemologie, da sich nur aus ihr zukunftsrelevante Ableitungen für weitere, neue Theorie- und Praxisansätze entwickeln lassen. Was also ist Kunst? Und, was ist überhaupt Technik?
Zur näheren Einführung und als geeigneten Ausgangspunkt siehe:
- Ommeln, Miriam (2015): Doch am Anfang war das Gestein, und die Natur. Download (PDF)
Nachstehend, erste philosophische Ergebnisse und Analysen aus den unterschiedlichsten Bereichen, wie z.B. der Technologie der Virtuellen Realität, der FMEA, der juristisch relevanten Kunstfreiheit bis hin zur Tanzphilosophie.
- Ommeln, Miriam (2009): Die Verschränkung von ethischen und ästhetischen Aspekten am technologischen Produkt des Ingenieurs: Design-techno-logik. In: Verantwortung in Technik und Ökonomie. (Hg.) Matthias Maring, KIT Scientific Publishung, Karlsruhe. Download (PDF)
- Ommeln, Miriam (2020): Der Algorithmus des Schachspiels zwischen Künstlicher Intelligenz und Ästhetik. KIT Scientific Publishing, Karlsruhe.
Download (PDF)
Der Algorithmus wird am Beispiel von Schach und Schachcomputern untersucht. Betrachtet werden mathematische Voraussetzungen und die Schönheit von Beweisen resp. die Schönheitspreise im Schach, die aus philosophischer und künstlerischer Sichtweise reflektiert werden. Um dem Kern von Schach gerecht zu werden, muss man so weit gehen, dass man das Schachspiel an seiner Grenze zwischen einer erfolgreichen, guten und einer schönen Spielweise zu verstehen versucht, allgemeiner zwischen Moral und Kunst, das heißt, dass die Thematik der Kunstfreiheit herangezogen werden muss. Schlussendlich wird danach eine Prognose zum Computerschach und der schachlichen algorithmischen Zukunft gewagt.
- Ommeln, Miriam (2018): Die technische Zeichnung und ihr Kehrbild. Punkt und Linie aus philosophischer Sicht. KIT Scientific Publishing, Karlsruhe. Download (PDF)
- Ommeln, Miriam (2021): Künstliche Intelligenz und Kunstfreiheit: wie programmiert man das Grundrecht auf Kunstfreiheit in die Artificial Intelligence? In: Menschenrechte und Menschenwürde: Herausforderung und Rolle der Technik (vorläufiger Titel), (Hg.e) Karsten Berr, Jürgen H. Franz, Frank & Timme, Berlin.
- Ommeln, Miriam (2020): Ästhetisches Denken als Gegenargument zum Transhumanismus. In: Transhumanismus. Über die Grenzen technischer Selbstverbesserung. (Hg.e) Stephan Herzberg, Heinrich Watzka, De Gruyter, Berlin/München/Boston.
- Ommeln, Miriam (2014): Ethik des Kopierens und die Philosophie des Transhumanismus. In: Philosophie, Naturwissenschaft und Technik, (Hg.) K. Berr; J.H. Franz, Frank & Timme, Berlin.
- Ommeln, Miriam (2008): Wikipedia und Schwarmintelligenz: ein intelligentes Prinzip? In: Lebenswelt und Wissenschaft, Kongressband im Internet, (Hg.) XXI. Deutscher Kongress für Philosophie. Download (PDF)
- ders.(2011): You are a Gadget. Du bist ein spielendes Spielzeug. In: Experimentelle Ästhetik, Online-Kongress-Akten, (Hg.) VIII. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik. Download (PDF)
- ders. (2011): Dionysisch philosophieren: Nietzsches Erkenntnisansatz neu ‚beleuchtet’. Die Rehabilitierung der Aletheia innerhalb der Wissensstruktur des Logos. Unter: http://www.nietzsche-forum-muenchen.de/ bzw. Themenschwerpunkte: Wissenschaft und Erkenntnis. Download (PDF)
- ders. (2010): Wie gut können offene Internet Plattformen funktionieren? – Soziale Netzwerke zwischen Schwarmintelligenz und Ceremony Design. Karlsruhe Download (PDF)
- Ommeln, Miriam; Pimenidis, Alexis (2009): Kunstfreiheit statt Hackerparagraph. In: Proceedings zum 26th Chaos Communication Congress (26C3) des Chaos Computer Club. Download (PDF)
- Ommeln, Miriam (2014): Die ethische Janusköpfigkeit der Medienkunst: die Blickwinkel von Kunst und Informatik. In: Bereichsethiken im interdisziplinären Dialog. (Hg.) Matthias Maring, KIT Scientific Publishing, Karlsruhe. Download (PDF)
- Katicic, Jurica; Ommeln, Miriam (2013): Die Rolle der Intuition eines Ingenieurs in der Designphase. In: FDIBA-Konferenzband 2013: Wirtschaft und Technologie im Dienst der Gesellschaft, (Hg.) Verlag der TU Sofia, Fakultät für Ingenieur- u. Betriebswirtschaftsausbildung. Unterstützt vom DAAD. (Sektion: Maschinenbau, Informatik). Download (PDF)
- Ommeln, Miriam (2015): Der Cyborg, augmented reality, Google Glass und ihre Umschriftung als Leinwand: Technikphilosophie auf der Grundlage einer Philosophie des Tanzes. In: Techne – poiesis – aisthesis. Technik und Techniken in Kunst und ästhetischer Praxis. Online-Kongress-Akten, (Hg.) IX. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik. Download (PDF)
- ders. (2010): On Upgrading Human Beings and Cyborgs in Posthumanism and the Question of Boredom. Download (PDF)
- ders. (2008): Erkenntnistheorie im Virtuellen. In: Geschichte, Affekte, Medien; (Hg.) Renate Reschke, Volker Gerhardt, Berlin
- ders. (2008): Perspektiven eines Doppelgehirns – ein wegweisendes Gebot für die Kultur(en). In: Nietzsche – Philosoph der Kultur(en)?, (Hg.) Andreas Sommer, Berlin
- ders. (2005): Die Technologie der Virtuellen Realität. Technikphilosophisch nachgedacht, Frankfurt a. M.
- ders. (1999): Die Verkörperung von Friedrich Nietzsches Ästhetik ist der Surrealismus, Frankfurt a. M.
Alle vorgenannten sowie weitere Publikationen und Schriften können heruntergeladen werden auf der universitären Homepage von PD Dr. Miriam Ommeln: Karlsruher Institut für Technologie (KIT).